Unsere Geschichte

Unsere Wurzeln: Von Beginen zu Cellitinnen

Die Anfänge der Genossenschaft der Cellitinnen gehen zurück auf die Beginenbewegung, die sich ab 12. Jahrhundert zunehmend verbreitete. Fromme, alleinstehende Frauen gründeten zu religiösen und praktischen Zwecken Laiengemeinschaften, die in sogenannten Beginenhöfen zusammenlebten.

Beginenhof 'Unsere liebe Frau', Gent

Beginenhof "Unsere liebe Frau", Gent

Im Unterschied zu Ordensgemeinschaften legten die Beginen nur ein Gelübde auf Zeit ab, konnten also wieder aus der Gemeinschaft ausscheiden, ihr Vermögen mitnehmen und gegebenfalls heiraten und ein bürgerliches Leben führen. Ebenso führten sie kein Leben abgeschlossen von der Welt, sondern widmeten sich der Krankenpflege, der Erziehung, dem Textilhandwerk und betätigten sich als Leichenwäscherinnen. Neben diesen caritativen Tätigkeiten hatte das geistliche Leben einen hohen Stellenwert.

Die Beginenbewegung geriet seitens der Kirche in den Verdacht, Sektierern nahe zu stehen und für esoterische Ideen offen zu sein. So forderte die Kirche zunehmend die Einordnung der Beginen in das regulierte Ordenswesen. Viele in der Krankenpflege tätige Gemeinschaften nahmen daraufhin die Ordensregel des hl. Augustinus an.

In Köln erlebte das Beginenwesen eine besondere Blüte. Seit der kirchlichen Verfasstheit der Beginen nannten sich die Gemeinschaften im Kölner Erzbistum Cellitinnen. Der Ursprung dieses Namens ist heute nicht mehr eindeutig feststellbar. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Leichenwäscherinnen wird eine Nähe zur Eremitengemeinschaft der "Zellbrüder" vermutet, die sich um Verstorbene kümmerten (cella grave: mittelhochdeutsch für "Grab ausheben").

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